Standardmäßig werden in Feuchträumen sowohl auf den Böden als auch an den Wänden Fliesen verlegt. Dies liegt daran, dass Fliesen nicht nur einfach zu reinigen sind, sondern auch das Durchnässen der Wände verhindert.
Hierbei gilt es jedoch einiges zu beachten, da es nicht nur verschiedene Fliesenarten gibt, sondern auch unterschiedliche Formate und technische Eigenschaften und daher nicht jede Fliese für den Einbau Ihres Badezimmers geeignet ist! Auch im Hinblick auf die Nutzung (Boden oder Wand) gilt es zu unterscheiden – Bodenfliesen sind in der Regel härter und dicker, während Wandfliesen sich leichter zuschneiden und verlegen lassen.
Wir stellen Ihnen eine kleine Auswahl verschiedener Fliesenarten vor und erläutern Ihnen Vor- und Nachteile.
Fliesen unterscheiden sich hinsichtlich Ihrer Beschaffenheit, Brenndauer, Größe, Ihres Gemisches u.v.m. Wir möchten Ihnen die Unterschiede zwischen Natursteinfliesen, Keramikfliesen und Fliesen aus anderen Rohstoffen näherbringen.
I. Natursteinfliesen
Natursteinfliesen bestehen entweder aus Basalt, Granit, Marmor, Schiefer oder Kalkstein. Hierbei variiert jedoch die Optik der verschiedenen Varianten stark, da diese sich weder in Farbe noch Struktur gleichen. Sie profitieren von der Langlebigkeit und Abriebfestigkeit (d.h. der Widerstandsfähigkeit gegenüber Reibung) der Fliesen. Sofern Sie diese Art der Fliesen in Ihrem Badezimmer verlegen möchten, sollten diese zunächst geflammt, geschliffen oder getrommelt werden. Dies erhöht die Rutschsicherheit und damit Ihr Wohlbefinden im Bad. Da gerade Sandstein und Marmor in Relation zu anderen Fliesenarten viel Wasser aufnehmen, sollten diese zudem regelmäßig imprägniert werden. Granit, Schiefer und Travertin hingegen zählen zu den Natursteinfliesen mit geschlossener Oberfläche und sind daher besonders pflegeleicht in der Handhabung. Bitte beachten Sie jedoch bei jedwedem Naturstein, dass diese sowohl gegen Seifen als auch Reiniger resistent sind!
II. Keramikfliesen
Keramikfliesen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Herstellung in Grob- und Feinkeramik. Während Grobkeramik sowohl Klinker, Spaltplatten und Terrakotta umfasst, gehören Steinzeug-, Steingut- und Feinsteinzeug zur Feinkeramik. Grobkeramikfliesen eignen sich besonders für den Außenbereich, nicht jedoch für den Innenbereich eines Badezimmers. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Feinkeramik um eine optimale Fliesenart zur Verlegung in einem Raum, welcher hoher Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Die höchste Wasseraufnahmebereitschaft weisen dabei Steingutfliesen auf, welche sowohl als Wandfliesen verwendet werden können als auch als Bodenfliese, sofern diese eine größere Dicke aufweist.
Auch Steinzeugfliesen können in Ihrem Badezimmer sowohl als Wand- oder Bodenfliese verlegt werden, da diese eine hohe Widerstandsfähigkeit aufweisen. Sie sind nicht nur frost- und abriebfest, sondern auch robust. Es handelt sich hierbei also um einen Allrounder, welchen wir bedenkenlos empfehlen können.
Zuletzt können auch Feinsteinzeugfliesen auf dem Boden verlegt werden. Sie sind ebenso robust, extrem widerstandsfähig und sehr gering porös. Es handelt sich hier um Fliesen mit einem hohen Härtegrad, weshalb der Zuschnitt schwieriger als bei Steinzeugfliesen zu händeln ist.
III. Fliesen aus anderen Rohstoffen
Auch andere Rohstoffe bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihr Badezimmer optisch und funktional aufzuwerten. Sie können dabei zwischen Kunststoffen, Zement und Glas wählen. Glasfliesen sind widerstandsfähig und säurebeständig, bieten jedoch keine Rutschhemmung und sind nicht bruchfest. Daher empfehlen wir, Glasfliesen lediglich zu Dekorzwecken zu verwenden (bspw. als Bordüre).
Selbstklebende Kunststofffliesen bieten auch eine elegante und schnelle Lösung der Fliesenverlegung – ohne Schmutz und Lärm. Allerdings sollten Sie hier beachten, dass die Haftkraft selbstklebender Fliesen nicht mit der Haftkraft anderer aufeinander geklebter Fliesen mithalten kann. Ist Ihnen die Haltbarkeit der Fliesen wichtig, sollten Sie daher lieber zu einer anderen Fliesenart tendieren.
Zu guter Letzt gibt es noch die Zementfliese. Diese kann jedoch nur unter der Prämisse der Imprägnierung verlegt werden, da sonst Wasser in die Fliese eindringen kann. Daher ist es zunächst fraglich, ob diese vollends im Badezimmer eingesetzt werden sollte, oder diese – ähnlich wie bei der Glasfliese- lediglich zu Dekorzwecken verlegt werden sollte.
Wichtige Eigenschaften
Jede Fliese sollte bestimmte Eigenschaften aufweisen, um Langlebigkeit und Funktionalität gewährleisten zu können.
Dazu zählen vor allem Rutschhemmung und Oberflächenglasur.
I. Rutschhemmung
Um Unfälle zu vermeiden, ist die Wahl einer rutschhemmenden Fliese von großer Bedeutsamkeit. Durch das bestehende Kürzel (R9-R13) auf der Fliesenverpackung wird der Kunde über die Anforderungen (gering-hoch) informiert. Folgende Informationen werden dadurch preisgegeben:
R9: geringe Rutschhemmung (daher ungeeignet für die Verlegung in einem Badezimmer) R10: normale Rutschhemmung (geeignet für die Verlegung in einem Badezimmer)
R11: erhöhte Rutschhemmung (geeignet für die Verlegung in einem Badezimmer)
R12: starke Rutschhemmung (irrelevant für den privaten Gebrauch)
R13: sehr starke Rutschhemmung (irrelevant für den privaten Gebrauch)
Auch die Größenauswahl kann sich vorteilhaft auf die Rutschhemmung auswirken: kleinformatige Fliesen sind rutschfester als Fliesen im Großformat.
II. Oberflächenglasur
Sie können zwischen glasierten, unglasierten oder polierten Fliesen wählen. Glasierte Fliesen sind besonders pflegeleicht, da aufgrund der geschlossenen Oberfläche kaum Schmutz festsitzen kann. Dahingegen handelt es sich bei unglasierten Fliesen um die rutschfestere Variante, auf welcher Kratzer kaum zu sehen sind.
Generell können Sie Ihre Fliesen aufgrund der Ritzhärte bzw. der Beanspruchung Ihrer Fliese auswählen. Klassifiziert wird dies mit den Ziffern 1-10, wobei es sich bei einer Fliese mit der Klassifizierung 1 um eine weiche Oberfläche handelt, während eine Fliese mit der Ziffer 10 sehr robust und hart ist. Fliesen mit einer Glasur der Abriebklasse 4 sind strapazierfähig und unempfindlich gegenüber Chemikalien. Wir empfehlen stets, hinsichtlich der Klassifizierung Ihre individuellen Bedürfnisse zu sondieren, um die geeignete Fliese für Ihr Vorhaben zu finden.
Natürlich sollten die Fliesen nicht nur funktional Ihren Zweck erfüllen, sondern auch das Erscheinungsbild Ihres Badezimmers signifikant prägen und mit Ihrem Mobiliar harmonieren. Die Optik hängt hierbei maßgeblich von der Farbe, der Größe, der Textur und dem Material der Fliese ab. Großformat Fliesen wirken luxuriös und modern, mit einem insgesamt ruhigen Erscheinungsbild innerhalb eines exklusiven Wohnambientes. Kleinere Fliesen (bspw. Mosaikfliesen) können jedoch Ihre Individualität mittels eigens kreierter Muster in den Mittelpunkt stellen.
Zudem können Sie sich zwischen einem fugenlosen und einem fugenarmen Bad entscheiden. Innerhalb eines fugenlosen Bades verzichtet man vollends auf Fliesen und nutzt alternativ bspw. Kunstharz oder Feinputz für die Wände. Diese Technik ist allerdings sehr aufwendig und stellt eine große Herausforderung dar. Daher empfehlen wir -sofern Ihnen die Optik kleiner Fliesen nicht zusagt- stets ein fugenarmes Bad, welches nicht nur leicht zu reinigen ist, sondern Ihr Badezimmer auch in eine Wohlfühloase verwandelt.
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